Mittelschweden: Sehenswürdigkeiten & Tipps für den Urlaub

Mittelschweden: Landschaft mit Haus am See

Wo Mittelschweden anfängt und wo es aufhört, ist gar nicht leicht zu sagen und abhängig vom Standpunkt des Betrachters. Aus historischer Sicht ist es weitgehend mit der Region Svealand identisch, deren südliche Grenze am Mälarensee verläuft. Botaniker und Zoologen sind sich einig, dass der mächtige Dalälv Schwedens Süden vom Norden trennt. Denn zahlreiche Pflanzen und Tierarten kommen nördlich von ihm nicht vor, fühlen sich im kontinentalen und subpolaren Klima nicht wohl. Links und rechts des Flusses liegen die historischen Provinzen Värmland, Västmanland, Gästrikland und Uppland, die von verschiedenen Landschaften geprägt werden: Värmland reicht vom Ufer des Vänernsees bis zur norwegischen Grenze und ist reich an Gewässersystemen, die nicht nur Angler, sondern auch Kanuten, Kajak- und Bootsfahrer begeistern. Über den Dalsland-Kanal können mehrere große Seen befahren und beeindruckende Schleusen- und Brückenbauwerke aus dem 19. Jahrhundert bestaunt werden. Rundherum gibt es einsame Wälder, ja geradezu Wildnis, die in den höheren Regionen schon sehr an Dalarna erinnert.

Mittelschweden – viel zu sehen zwischen Värmland & Jämtland

Mittelschweden: FärnebofjärdenNordöstlich des Vänern stellt sich ein Mittelgebirge dem Dalälven in den Weg: Die Schweden sprechen von Bergslagen. Erz- und rohstoffreich hat es über Jahrhunderte für Wohlstand und Arbeit gesorgt. Heutzutage sind die Minen in Västmanland entweder verfallen oder ein Museum – so wie die Welterbestätte Engelsberg Bruk. Städte und Dörfer schrumpfen, Höfe stehen verlassen da und die Natur holt sich langsam zurück, was ihr einst vom Menschen abgerungen wurde. Zum Shoppen und Ausgehen fährt man am besten woanders hin: Västerås, Örebro oder gleich nach Stockholm. An der Grenze von Gästrikland und Uppland bildet der Dalälv eine komplizierte Landschaft aus Flussarmen und Inseln, die heute unter besonderem Schutz stehen. Im Färnebofjärden Nationalpark kann man gezielte Erkundungstouren in diese wasserreiche Wildnis unternehmen. Nach Norden hin dehnt sich Mittelschweden über weitere historische Provinzen aus. Jämtland, Härjedalen, Ångermanland, Medelpad und Hälsingland können dazu gezählt werden. Für Dalarna habe auf ich Grund seiner vielen Reiseziele eine eigene Rubrik eingerichtet.

    Tipp 1. Höga Kusten: Berge, die bis an die Ostsee reichen. Das ist das Markenzeichen des Küstenstreifens zwischen Härnösand und Örnsköldsvik. Neben Wanderungen im Skuleskogen Nationalpark sind auch Ausflüge in die Inselwelt des Kvarkens attraktiv. Im Winter sorgen mehrere Skiabfahrten und Langlaufloipen für aktive Erholung.
    Tipp 2. Skizentrum Åre: Im Westen Jämtlands liegt Schwedens bedeutendster Wintersportort. Lifte, Gondeln und Kabinenbahnen führen Besucher und Freizeitsportler die Berghänge hinauf. Im Sommer zieht der Ort Wanderer und Mountainbiker an.
    Tipp 3. Ekomuseum Bergslagen: Zwischen Värmland, Närke, Västmanland, Uppland und Süd-Dalarna erstreckt sich eine alte Bergbauregion, deren Erbe in einem Freilichtmuseum bewahrt wird. Dieses besteht aus sechzig Standorten, einschließlich der Welterbestätte Engelsberg bruk.
    Tipp 4. Nationalpark Fjärnebofjärden: Am Unterlauf des Dalälven breitet sich ein großflächiges Gewässersystem aus, das Auen, Flusswiesen, Moorgebiete und zahlreiche kleine Inseln geschaffen hat. Das Gebiet kann über feste Routen erwandert werden. Der Aussichtsturm von Sevedskvarn bietet einen schönen Ausblick.
    Tipp 5. Aquädukt von Håverud: Das imposante Bauwerk ist eine Brücke für Boote und kleine Schiffe, die auf dem Dalsland-Kanal verkehren. Der Wasserweg führt auf 250 km durch stille Wälder und tief eingeschnittene Täler. 17 Schleusen und 31 Schleusenkammern ermöglichen die Durchfahrt.
Kurz angetippt
Wann am besten? – Von Mitte Juni bis Mitte August, um relativ beständiges Sommerwetter zu genießen. Die Seen erwärmen sich erst Ende Juni zum Baden. Wanderfreunde können auch auf die Zeit nach Ostern und auf den goldenen Herbst ausweichen. In den Fjällgebieten bilden die Wochen von Mitte Februar bis Mitte März den Höhepunkt der Skisaison.
Wie lange? – Mindestens zwei Wochen, einschließlich eigener An- und Abreise. So bleibt Zeit für einen einwöchigen Ferienhaus-Aufenthalt oder eine Rundreise quer durch die Region.
Was ausprobieren? – Im värmländischen Teil Mittelschwedens isst man gerne ein typisches Holzfällergericht namens „Nävgröt“ – eine geröstete Hafermehlspeise, kombiniert mit gebratenem Schweinefleisch, ausgelassenem Speck oder Waldbeeren. Zum Knabbern beim schwedischen Kaffeetrinken eignen sich die bekannten „Jämtlandskakor“ – einfache runde Kekse, deren Teig mit Sirup und Vanillezucker verrührt wird. Und natürlich darf das „Tunnbröd“ nicht auf Deinem Teller fehlen – ein schwedisches Fladenbrot, in das man beispielsweise Lachs einrollen kann. Einen Versuch ist auch die schwimmende Sauna auf dem Åresjön Wert. Sie kann für zwei oder vier Stunden gemietet werden und wird auf dem See vertäut, von wo aus Du beim Saunieren einen herrlichen Blick auf das Fjäll hast. Noch näher an die Natur bringt Dich das Bushcraft-Center in Riddarhyttan. Hier kannst Du Überlebenstrainings absolvieren und Dir alles Wichtige für längere Aufenthalte in der Vildmark zeigen lassen.
Was unternehmen? – In Mittelschweden gibt es viel Industriegeschichte zu entdecken. Wie wäre es mit einem Ausflug auf Oljeön, eine Insel im Åmänningen. Hier kann eine der ältesten Ölraffinerien Schwedens besichtigt werden. An der Hohen Küste wartet Schwedens höchst gelegener Leuchtturm auf Klippenkletterer: „Högbondens fyr“ liegt an imposanter Stelle im Naturreservat Högbonden. Wer in Värmland unterwegs ist, sollte die ausgedehnten Gewässersysteme für Kanu- oder Kajakwanderungen nutzen. Das ist Dir zu anstrengend? Dann nutze die Strömung und lasse Dich auf dem Klarälv flussabwärts treiben! Wenn Du Folkmusik schätzt, solltest Du das Festival am Nämforsen besuchen. Es heißt „Urkult“ und findet jedes Jahr Anfang August statt. Am Eröffnungsabend werden beeindruckende Feuer entzündet.

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Von Kristinehamn am Vänernsee kann man per Bahn in den Norden aufbrechen: Inlandsbanan fährt den ganzen Sommer lang bis Gällivare – quer durch Mittelschweden und Lappland. Im Unterschied zur Staatsbahn geht hier alles etwas gemütlicher zu. Gefahren wird mit Schienenbussen, die unterwegs an sehenswerten Orten und Verpflegungsstellen Halt machen.

Der schönste Küstenabschnitt nördlich von Stockholm erstreckt sich auf etwa einhundert Kilometern zwischen Härnösand und Örnsköldsvik. Wegen einer weltweit einmaligen Landhebung liegen die Berge hier direkt am Meer und locken Wanderer und Trekker. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es vor allem naturnah – auf einem der zahlreichen Campingplätze.

Karlstad bildet ein wichtiges Zentrum der Region. Die Stadt liegt an der Mündung des Klarälv in den nördlichen Vänern. Ihre inneren Viertel sind über zahlreiche Brücken miteinander verbunden. Rundreisende finden hier ein tolles Kulturangebot und viele Einkaufsmöglichkeiten. Zugleich bildet Karlstad das Tor zur Vildmark Värmlands, mit ihren Wander- und Kanu-Möglichkeiten.

Jährlich gibt es zwei Highlights in Östersund: der Biathlon-Weltcup und „Storsjöyran“. Das Musikfestival zieht tausende Einheimische an. Beim Biathlon schaut ein internationales Publikum zu. Wer denkt, dass es nicht mehr über die Stadt zu sagen gibt, erfährt in diesem Beitrag Näheres zu ihrer wunderbaren Umgebung und dem Jamtli Freilichtmuseum.

Rund um seinen Dom ist Västerås eine schmucke, kleine Altstadt geblieben. Aber auch die Neubauten am Ufer des Mälaren sind mehr als einen flüchtigen Blick wert. Die Hauptstadt von Västmanland beheimatet außerdem mehrere spannende Museen – außerhalb lockt das Schloss Tidö mit seinem verschwiegenen Park.

Wo Dalarna und Härjedalen aufeinander treffen, liegt die Orsa Finnmark mit dem schwedischen Bärenforschungszentrum. Unweit davon der Hamra Nationalpark mit seinen beschilderten Wanderwegen. Eine ideale Kombination, um in Schwedens Vildmark abzutauchen. – Aber was ist eigentlich „Vildmark“?

Das Skandinavische Gebirge bildet die natürliche Grenzlinie zwischen Schweden und Norwegen. Während im hohen Norden vor allem Trekker auf ihre Kosten kommen, bieten sich die Fjälle in Mittelschweden für viele Aktivitäten an. Im Sommer wie im Winter. Ein Überblick über die beliebtesten Reiseziele.

Ein Vorgeschmack auf Schwedens Norden: Zwischen Älvdalen und Sveg (Härjedalen) begegnet man Weite, Wildnis und Einsamkeit. Auf der porphyrroten Nebenstrecke kannst Du zu Fuchs und Elch ins Navardalen abbiegen, zum Wandern den Romboleden einschlagen oder zur Abkühlung im Orrmosjö baden. In Sveg erreicht die Route wieder den Inlandsvägen (E 45).

Die nördliche Ostsee verlängert sich im Bottnischen Meerbusen, der von den Åland-Inseln bis hoch nach Nordschweden reicht. Seine Küstenlandschaft bietet einige landschaftliche Highlights, von denen sich die meisten in der Höga Kusten versammeln – eine Region mit zerklüfteten Küstenabschnitten, Aussichtsbergen, friedlichen Schäreninseln und weiteren „magischen“ Plätzen.

Båstnäs, Värmland. Oldtimerfans ist der winzige Ort an der Grenze zu Norwegen mittlerweile ein Begriff. Einer der schönsten Autofriedhöfe breitet sich hier in den Wald hinein aus. Skurrile Fotomotive gibt es gratis. Mehrere Bildbände sind hier entstanden. Ein Erfahrungsbericht für alle, die auf ihrer Rundreise gerne abwegige Zwischenziele aufsuchen.

Die Region Dalsland und Süd-Värmland bietet ideale Voraussetzungen für Aktivurlaube mit Kanu und Kajak. Mit dem Reiseanbieter Scandtrack kannst Du bequem und unkompliziert in ein solches Outdoorabenteuer starten. Ohne große Vorbereitungen. Ohne eigenes Auto. Schwedenurlauber Lennart hat es ausprobiert und gibt Einblick in seine Erfahrungen.

Es muss nicht immer Weitwandern sein: Das Jämtland-Dreieck eignet sich für Trekking-Einsteiger, die auf überschaubaren Tagesetappen die Reize des schwedischen Fjälls für sich entdecken wollen. Das Übernachten in komfortablen Fjällstationen ist dabei ebenso möglich wie Zelten in der freien Natur. Erfahre alles Wichtige zur Vorbereitung, zum Tourenverlauf und zu Zielen in der Umgebung.

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