Mölle am Kullaberg – Halbinsel Kullen & Kullaleden

Spitze der Kullen-Halbinsel: Mölle

Mölle entdecken(Bild in Lizenz von Piotr Wawrzyniuk – stock.adobe.com) Nach der Anreise über Dänemark sammelt der Schwedenurlauber seine ersten Eindrücke für gewöhnlich in Trelleborg, Malmö oder Helsingborg. Anschließend verführen ihn gut ausgebaute Europastraßen wie die E4 und die E6 dazu, einen großen Satz nach Norden zu machen. Die Westküste, Göteborg und die tiefen Wälder Smålands liegen in Reichweite. Leider werden schöne Ecken im Süden dabei leicht übersehen. Eine davon ist Kullen – nur eine halbe Stunde nordwestlich von Helsingborg gelegen.

Kullen ist eine Halbinsel. Sie ragt wie eine Pfeilspitze in den Kattegat hinein. Südlich von ihr liegt die Meerenge zwischen Helsingborg und Helsingør, nördlich von ihr Skälderviken – so heißt die Bucht vor der Stadt Ängelholm in Halland. Vereinfacht könnte man sagen, dass Kullen die Verlängerung eines Höhenzugs darstellt, der sich ins Meer hinein erstrecken will. Daraus ergibt sich ein hübsches Stück Steilküste, das im Kullaberg mit gut 100 m.ü.d.M. seine höchsten Punkt findet.

Seebad Mölle am Kullaberg

Obwohl sich der Badetourismus heutzutage eher auf die Laholmsbucht und die Küste von Halland konzentriert, lebt der Ort Mölle am Fuße des Kullabergs immer noch gut von seiner malerischen Lage und seiner langen Tradition als Ausflugsziel – und das nicht nur für Städter aus Kopenhagen und Malmö: So hat es zu Kaisers Zeiten sogar eine direkte Zugverbindung von hier nach Berlin gegeben. Am kleinen Hafen reihen sich heute noch einige Lokale aneinander: „Knafves Café“, „Feskeboa“, „Systrarna på piren“, „Våffelboden“ und etwas abseits die „Mölle Krukmakeri“, in der auch einheimische Keramik ausgestellt und zum Kauf angeboten wird. Die Badeplätze liegen heute nicht direkt im Zentrum, sondern in kleinen Buchten wie Fågelviken (sandig) und Solvik (steinig, aber mit Kinderbecken). Weitere Badeplätze wie Ransvik, Josefinelust und Ablahamn liegen zwischen Klippen.

Wenn Du die Halbinsel aktiv erkunden möchtest, bietet Dir der Kajak- und Klettercenter in Mölle die nötige Ausrüstung. Tauchausrüstungen sind zudem bei „Kullen Dyk“ erhältlich. Pferdeliebhaber können sich in der Nähe Islandpferde für kleinere Touren ausleihen. Rasanter geht es bei den Tümmlersafaris zu, die die Special Sport School AB anbietet. Mit Highspeedbooten wirst Du hinaus ins Meer gefahren, wo Du Delfinschulen aus nächster Nähe zu sehen bekommst. Als Unterkünfte stehen im Ort mehrere Hotels, Pensionen sowie das „First Camp Mölle“ zur Auswahl. Der Betreiber unterhält auch einen Fahrradverleih. Wie fast in jedem Ausflugsort in Schweden gibt es natürlich auch in Mölle einen Golfplatz. Das Besondere an ihm ist, dass er bereits mitten in dem Naturreservat am Kullaberg liegt.

Naturreservat Kullaberg als Wandergebiet

Kullaberg mit Leuchtturm
Typische Klippen mit kleinem Leuchtturm – der größere steht direkt beim Kullaberg (Bild in Lizenz von Piotr Wawrzyniuk – stock.adobe.com)

Das Wahrzeichen von Mölle und der ganzen Halbinsel bildet „Kullens fyr“, der Leuchtturm am Kullaberg. Er steht vom letzten Parkplatz aus ca. 500 m entfernt direkt an der Steilküste. Der Eintritt kostet ca. 3,50 Euro für Erwachsene. Geführte Touren sind buchbar. Alternativ kannst Du bei einem Kaffee im „Fyrkafé“ einfach die Aussicht genießen. In einem Nebengebäude ist das Naturum untergebracht, das als Besucherzentrum über den Kullaberg informiert. Es umfasst eine Ausstellung zu Geologie, Flora und Fauna sowie mehrere Aquarien, die die ansässigen Meerestiere zeigen. Am Leuchtturm führt der Wanderweg Kullaled vorbei, der von Helsingborg die Küste heraufkommt und vom Leuchtturm aus auf der nördlichen Seite der Halbinsel Richtung Arild weiterverläuft. Die komplette Route ist ca. 70 km lang. Entlang des Weges gibt es mehrere Gärten, die Besuchern bei Voranmeldung offen stehen. Ihre Saison reicht von Mai bis September. Empfehlenswert für Tagesbesucher ist die „Kurzstrecke“ von Mölle bis zum Leuchtturm, welche ungefähr 1 1/2 h in Anspruch nimmt. Der Rückweg kann über einen der vielen Stiege erfolgen, welche über den Kullaberg verlaufen. Digitales Kartenmaterial stellt die Verwaltung des Naturreservats Kullaberg online zur Verfügung. Bei den örtlichen Touristinformationen kannst Du Dich auch zu geführten Wanderungen anmelden.

Weitere Sehenswürdigkeiten auf Kullen

Neben Mölle gibt es noch zwei weitere Orte auf Kullen: Arild und Lerhamn. Verwaltungssitz der Kommune ist Höganäs, wo die Halbinsel mit dem Festland zusammentrifft. Im Umkreis dieser Orte gibt es folgende Sehenswürdigkeiten:

  • Arilds Vingård: Das Weingut besteht seit 2007 und besteht neben der eigentlichen Weinkelterei aus einem Konferenzhotel mit Restaurant. Im Sommer kannst Du Dich über das Gut führen lassen oder dem Sommertheater beiwohnen.
  • Himmelstorpsgården: Das bei Arild gelegene Heimatmuseum in einem alten Bauernhof ist an sich für einen Zwischenstopp gut. Interessanter mag der eine oder andere den Zugang nach Ladonien finden, einem so genannten Mini-Staat, der an der Küste errichtet wurde. Er besteht aus einem Gewirr von Treibholzstapeln und -türmen.
  • Schloss Krapperup: Die prächtige Anlage mit dem Schloss aus dem 17./18. Jahrhundert kann bei einem Rundgang durch den Schlosspark erkundet werden. Von Mai bis Juni gibt es Gruppenführungen, bei denen auch die Innenräume gezeigt werden. Im Sommer finden mehrere kulturelle Events statt. Dazu werden v.a. die Kunsthalle und die Musikhalle genutzt.
  • Zirkusmuseum: Das einzige Museum seiner Art in Schweden befindet sich in der früheren Dorfschule von Ingelsträde und zeigt Kleidung und Requisiten schwedischer sowie internationaler Artisten, Seiltänzer, Clowns und weiterer Zirkuskünstler. Eine Besichtigung ist bei den Betreibern voranzumelden.

Wenn Du mehr über die Kullen-Halbinsel erfahren oder von einem eigenen Besuch in der Region berichten möchtest, steht Dir jederzeit die Kommentarfunktion offen.

Mölle am KullabergGPS-Koordinaten: Breite 56.284167°, Länge 12.497222°. Region: Schonen. Von Helsingborg am besten über Riksväg 111 zu erreichen, liegt Mölle vor dem äußersten Punkt der Kullen Halbinsel – und ein bisschen wie am Ende der Welt. Vor Ort gibt es aber genug zu sehen und zu unternehmen, um eine Woche zu vertun. Darüber hinaus ist das alte Seebad als Zwischenstation für Wanderer und Radtouristen geeignet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert