Reiseführer für Schweden – aktuelle Empfehlungen

Michael März
Schweden Reiseführer Rezensionen

Schweden heißt Dein nächstes Reiseziel? Dann möchtest Du Dich im Vorfeld sicher online informieren oder zu einem der zahlreichen Reiseführer greifen. Das Beste ist immer noch eine Kombination aus beidem, denn Onlineportale können in verschiedener Hinsicht nicht mit einem guten Reiseführer in Buchform mithalten. Das entscheidende Argument für die oft tot gesagten „Papiertiger“ bleibt ihre Anschaulichkeit: Man nimmt sie in die Hand, schlägt sie auf, sieht alle wichtigen Infos auf einen Blick und braucht dabei weder auf sein Datenvolumen, noch auf die Akkulaufzeiten von Smartphone, Tabet und Co. Rücksicht nehmen. Weil ich zu den treuen Lesern klassischer Reiseführer gehöre, schaue ich mir regelmäßig die aktuellen Erscheinungen zu meinem Lieblingsurlaubsland an. Die wichtigsten von ihnen stelle ich in diesem Beitrag vor, um Dir bei der Auswahl zu helfen. Vorab kann ich verraten, dass es ein sehr breites Angebot gibt.

    1. Empfehlung: „Schweden“. Baedeker Reiseführer von Wolfgang Hassenpflug, Rasso Knoller, Peter M. Nahm, Dr. Christian Nowak, Dina Stahn u.a., erschienen im Karl Baedeker Verlag für Mairdumont, 8. völlig überarbeitete und neu gestaltete Auflage 2013.
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Reiseführer SchwedenGleich ein ganzes Redaktionsteam steht hinter dem neuen Baedeker für Schweden, der mit 444 Seiten wieder ein beachtliches Volumen erreicht hat. Vom Format her ist er damit eher für die Reisetasche oder das Handschuhfach geeignet. Auf alle Fälle solltest Du ihn in den Urlaub mitnehmen, denn auf eine landeskundliche Einführung von knapp siebzig Seiten folgen bereits handfeste Tipps, die unterwegs von Nutzen sein können: Regionale Spezialitäten, Feiertage, kinderfreundliche Reiseziele, Nationalparks, Möbel- und Kunsthandwerkgeschäfte und wichtige Adressen für Aktivurlauber werden kurz und bündig vorgestellt. Wer die eingangs aufgelisteten Topziele ansteuern möchte, erfährt im Kapitel „Touren“, wie er sie am besten miteinander kombiniert. Die Autoren haben vier Reiserouten erstellt: Tour 1 führt die schwedische Westküste hinauf, Tour 2 verbindet Malmö mit Stockholm sowie die Inseln Gotland und Öland. Tour 3 rund um den Mälarsee kann als Verlängerung von Tour 2 verfolgt werden. Ebenso eignet sie sich für Stockholmurlauber, die noch ein paar Tage dranhängen möchten, um das Umland kennen zu lernen. Für Tour 4 sollte man direkt nach Stockholm oder Kiruna anreisen, denn sie führt von Mittelschweden bis nach Nordschweden. Du kannst entscheiden, ob Du entweder zuerst durchs Inland oder entlang der Küste reist. Zwischen den Städten Gävle und Luleå folgt die Reiseroute praktisch dem Verlauf des Bottnischen Meerbusens.

Schweden-Reiseführer mit Tourenvorschlägen & Reisezielen von A bis Z

Den größeren Teil des Baedeker Reiseführers bildet ein A bis Z von Reisezielen. Wer sich vorwiegend in einer Region des Landes bewegen möchte, wird diese Aufteilung vielleicht verfluchen. Auf der anderen Seite hat man ein Nachschlagewerk, das sich auch bei der zweiten, dritten oder vierten Schwedenreise zur Planung eignet. Alle größeren Städte sind darin in logischer Sortierung zu finden. Hinzu kommen die wichtigsten Landschaften, Seen und Spezialeinträge zu touristischen Highlights wie Schloss Gripsholm oder das Glasreich. Die Einträge sind so aufgebaut, dass man immer klar erkennen kann, in welchem Landesteil sich das Reiseziel befindet, welche Sehenswürdigkeiten es besonders machen und was man in seiner Umgebung unternehmen oder sehen kann. Bei den größeren Städten bekommst Du Empfehlungen für Unterkünfte und Restaurants, oftmals auch einen kleinen Stadtplan für Rundgänge zu den „Must-Seens“. Im Schlusskapitel folgen weitere praktische Reisetipps, u.a. zum richtigen Überholen auf den eineinhalbspurigen Überlandstraßen oder zur Nutzung der Steckdosen. Gleich vorweg: In Schweden brauchst Du keinen Steckeradapter! – Was Du gebrauchen kannst, ist einen Reiseführer wie diesen. Baedeker bietet ein wahres Kompendium, das Dich vom ersten Testlauf bis zur regelmäßigen Wiederkehr nach Schweden begleitet. Die detaillierte Straßenkarte hilft Dir gerade bei langen Rundreisen, den Überblick zu behalten. Besser als Google Maps. Mein einziger Kritikpunkt ist die fehlende Aktualität bei einigen Detailinformationen. So gibt es z.B. die weißen Tiger im Parken Zoo von Eskilstuna (S. 268) leider seit 2010 nicht mehr. Ansonsten: Daumen hoch!

    2. Empfehlung: „Schweden“ von Becky Ohlsen, Benedict Walker, Craig McLachlan, unter deutscher Redaktion von Birgit Borowski, erschienen bei Lonely Planet Publications, 5. deutsche Auflage 2018.
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Reiseführer für SchwedenTraditionell für Backpacker geschrieben, eroberten die Lonely Planet Reiseführer nach und nach den Globus. Zu ihrem Erfolgsrezept gehört auch, dass sie sich den gewachsenen Ansprüchen und der Größe der Zielgruppe stetig anpassen. Für Schweden gibt es nun einen Band, der den lesenswerten Vorgänger von Becky Ohlsen aus dem Jahr 2012 ablöst und offensichtlich den Anspruch hat, gesättigter an Informationen und zugleich optisch wertiger zu wirken. Die Autorin von damals ist an der Entstehung des neuen Bandes beteiligt gewesen, während die Co-Autoren wechselten. Wenn man den Band zur Hand nimmt, fällt auf, dass das Cover mit den typischen Schwedenbildern bricht und stattdessen das Innere des Eishotels in Jukkasjärvi zeigt. So hebt sich der Reiseführer im Bücherregal deutlich von seiner Konkurrenz ab. Das Buchinnere besteht typischerweise aus dünnem Papier mit dicht bedruckten Seiten. Im Unterschied zu früher ist der neue Band farbenfroher gestaltet. Auf Fotografien, mit denen sich viele Reiseführer schmücken, wird jedoch weiterhin fast vollständig verzichtet. Die wenigen farbigen Abbildungen befinden sich im Eingangskapitel mit den „Top 15 Erlebnissen“ für Schwedenurlauber. Nach längerem Blättern entdeckt man vor allem Karten und Stadtpläne. 53 sind es insgesamt. Super! Während ich das Preis-Leistungs-Verhältnis des Vorgängers kritisch sah, bin ich beim neuen Band zufrieden. Natürlich bezahlt man weiterhin für das „alternative“ Image der Reihe, aber dies ist angesichts der Qualität vertretbar.

Schweden-Reiseführer für anspruchsvolle Individualisten

Auf die gelungene Einstimmung, mit fünfzehn Highlights aus allen Ecken des Landes, folgen Reisetipps für Schwedenneulinge und komprimierte Vorschläge für die Reisegestaltung. Sie funktionieren wie Teaser: Wenn Du etwas findest, das Dein Interesse weckt, bekommst Du gleich die richtige Seitenangabe an die Hand und kannst direkt vorblättern. Ein Beispiel: Du willst in Schweden unbedingt Rentiere sehen? Dann empfehlen Dir die Autoren das Båtsuoj Sami Camp, welches auf S. 314 näher vorgestellt wird. Zum Einführungsteil gehören auch ein Veranstaltungskalender, der gleich mehrere unbekannte Feste und Festivals für mich bereithielt, Tourenvorschläge und nützliche Hinweise zur Planung – z.B. auch für Eltern, die ihren Kindern tolle Erlebnisse bieten möchten. Der eigentliche Reiseführer beginnt dann ab Seite 44 mit eine langen Kapitel zu Stockholm. Dies ist der Logik geschuldet, dass die meisten Backpacker per Flugzeug anreisen und ihre Reise deshalb in der Hauptstadt starten. In weiteren Kapiteln werden Uppsala und Mittelschweden, Göteborg und der Südwesten, Malmö und der Süden, der Südosten und Gotland, Jämtland und der Bottnische Meerbusen sowie Lappland und der hohe Norden vorgestellt. Was auffällt: Die Tipps für Schlafen, Essen und Nachtleben sind wesentlich ausführlicher gehalten als bei anderen Reiseführern. Und, zielgruppengerecht, gibt es zu jedem größeren Ort Hinweise für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Dafür fehlen leider die Tipps für Selbstversorger aus dem früheren Band. Ferner hervorzuheben sind die leserfreundlichen Beschreibungen von Museen und anderen Sehenswürdigkeiten sowie die zahlreichen Insidertipps für Designerläden, Kunsthändler und alternative Restaurants. Im Schlussdrittel versammelt der Reiseführer die klassischen landeskundlichen Informationen sowie praktische Tipps, die man heutzutage freilich auch schnell googeln kann.

    3. Empfehlung: „Schweden“ von Ulrich Quack, Gerhard Austrup, erschienen bei Reisebuchverlag Iwanowski, 14. Auflage 2018.
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Iwanowski Reiseführer für SchwedenZwei Männer ihres Fachs drücken diesem umfassenden Reiseführer aus dem Hause Iwanoswki ihren Stempel auf: zum einen Ulrich Quack, als Reisejournalist und Studienreiseleiter, zum anderen Gerhard Austrup als Skandinavist mit über zehnjähriger Lebenserfahrung in Schweden. Was ich damit meine, deutet sich bereits beim ersten Hineinblättern an, denn der über 500-seitige Band wird mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis eingeleitet, das an wissenschaftliche Arbeiten erinnert. Wer gerne mit solcher Literatur arbeitet, wird sich als Leser gut aufgehoben fühlen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass viele an dieser Stelle lieber noch ein paar „Appetithäppchen“ auf Schweden präsentiert bekämen. Nach dem Inhaltsverzeichnis liefern Quack und Austrup dann zwar ein kurzes „Willkommen in Schweden“ (S. 12f.), doch als Schwedenneuling oder gar noch unüberzeugter Interessent, wird man diese Textwüste wahrscheinlich schnell wieder zuklappen. Das Anliegen der Autoren ist ein anderes und es spricht vor allem die Zielgruppe der Wiederholungstäter an, also all diejenigen, die Schweden zum wiederholten Male bereisen und sich diesmal besser vorbereiten möchten. Nicht anders ist der imposante Einführungsteil zu „Land und Leuten“ zu erklären, der sich bis S. 91 erstreckt. Die Autoren glänzen hier mit Kenntnisreichtum und widmen sich dabei auch Inhalten, auf die in den meisten Reiseführern eher beiläufig eingegangen wird; beispielsweise die Wirtschaftsstruktur und die Charakteristik des Sozialstaats. Zudem geben sich die Autoren Mühe, höchstaktuelle Entwicklungen abzubilden, u.a. zur Einwanderungspolitik (S. 71) und zur Wasserqualität der Ostsee (S. 43ff.).

Reiseführer für regelmäßige Schwedenreisen – mit gratis Kartendownload

Der eigentliche Reiseführer beginnt ab S. 92 mit einem großen Kapitel über Stockholm und sein Umland, ehe nacheinander die weiteren Regionen vorgestellt werden. Dabei beginnen die Autoren zunächst im Süden mit Malmö und beschreiben dann die wichtigsten Spots entlang der südöstlichen Ostseeküste bis hinauf zum Stockholmer Schärengarten. Danach folgt ein Kapitel über Göteborg und die Westküste, das die beliebtesten Ziele zwischen Malmö und Bohuslän einschließt. Im mittleren Teil geht der Blick Richtung Inland, wobei erneut Städte und Sehenswürdigkeiten ganz im Süden abgehandelt werden. Wer eine Rundreise durch Südschweden plant, wird deshalb mehrmals hin und her blättern müssen. Abgesehen davon ist die Struktur aber sinnvoll und gut durchdacht, denn die Autoren versuchen, wichtigen Reisewegen nachzugehen. Nach einem Kapitel über die großen Inseln, bei dem Öland zurecht viel knapper wegkommt als Gotland, richtet sich der Blick nach Mittel- und Nordschweden. In diesem Teil setzen die Autoren im Wesentlichen vier Schwerpunkte: die Region um den Siljansee, die Bottnische Küste, die Region um Kiruna sowie die Inlandsverbindung von der finnischen Grenze bis hinunter nach Härjedalen. Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass sich Beschreibungen von Orten und Sehenswürdigkeiten mit reisepraktischen Informationen abwechseln. An vielen Stellen werden zusätzliche, thematische Infokästen sowie Innenstadt- oder Gebietskarten eingestreut. Insgesamt 23 Karten können per QR-Code gratis heruntergeladen werden. Ein tolles Gimmick! Den Abschluss des Bandes bilden ein kleines Wörterbuch sowie ein Stichwortverzeichnis. Auf der letzten Seite erwähnen die Autoren schließlich ihre eigenen Must-seens: Visby und das Vasa-Museum. Insgesamt hält dieser Reiseführer, was er von Anfang an verspricht. Er ist flüssig geschrieben, gefüllt mit Informationen und gut recherchiert – abgesehen von kleinen Makeln, wie z.B. die angebliche Mautpflicht auf den Hammarsundsbrücken bei Askersund (S. 100). Mir hat der Band jedenfalls nicht nur Lust auf eine weitere Schwedenreise, sondern auch auf weitere Reiseführer des Verlags gemacht.

    4. Empfehlung: „Schweden“ von Clemens Bomsdorf, Bruno Kaufmann, unter Redaktion von Petra Klose, erschienen bei Mairdumont, 13. Auflage 2013.
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Marco Polo Reiseführer für SchwedenFrei nach Loriot könnte man sagen: „In einer Woche von Kiruna nach Malmö zu reisen, ist möglich – aber sinnlos.“ Dennoch wird diese Tour im Marco Polo Reiseführer für Schweden angepriesen. 2.500 Kilometer, 40 Stunden reine Fahrtzeit. Hut ab, wer bei diesem Pensum Zeit findet, die Reisetipps der Autoren zu beherzigen! Auf kompakten 145 Seiten liefern Clemens Bomsdorf und Bruno Kaufmann all das, was man von Marco Polo erwartet: Das Wichtigste in gebotener Kürze, hier und da einen richtig guten Insidertipp und dazu eine Faltkarte, auf der die Topziele mit roten Sternchen hervorgehoben sind. Im Einführungsteil erfährst Du, wo die günstigsten, unterhaltsamsten und entspanntesten Schweden-Erlebnisse warten – „Best of“ heißen diese Listen. Sie sind auf jeden Fall eine Planungshilfe, ärgerlich ist nur, dass die Seitenangaben hier nicht immer stimmen. Danach folgen kurze landeskundliche Infos, ein Einblick in die skandinavische Küche sowie ein kleiner Einkaufsratgeber. Im Mittelteil stellen die Autoren schwedische Reiseziele vor, beginnend bei Stockholm und damit nicht der empfohlenen Tour folgend.

Kompakter Schweden-Reiseführer für Eilige

Die übrigen Reiseziele werden fünf Regionen zugeordnet: Süden, Westküste, Mittelschweden, Mittlerer Norden und Norden. Je zwölf Seiten umfassen die entsprechenden Unterkapitel. Sie bestehen jeweils aus einer Einleitung, den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, ein paar Restaurant- und Einkaufsempfehlungen, Vorschlägen für Freizeit- und Abendaktivitäten und präsentieren einige Ausflugsziele in der Region. Für Schwedenurlauber, die auf eine Rundreise gehen, ist das grundsätzlich okay. Wenn Du aber ein, zwei Wochen in einem Quartier gebucht hast, wird Dir mit Marco Polo schnell der „Stoff“ ausgehen. Ein Beispiel: Für Dalarna hatten die Autoren rund drei Seiten übrig. Die beliebte Fjällregion um Idre und Särna wird sogar nicht einmal erwähnt. Vor diesem Hintergrund ist es doch ratsamer, zu einem der großen Reiseführer zu greifen oder – wenn vorhanden – einen regionalen auszuwählen. Die besten Reiseführer für Südschweden stelle ich Dir in einem eigenen Beitrag vor.

    5. Empfehlung: „Schweden inkl. Kungsleden und Sarek“ von Marlen und Bert Baesgen, mit zusätzlichen Texten von Martin Velbinger, erschienen bei Martin Velbinger Verlag, 16. Auflage 2014.
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Während Lonely Planet von Australien aus einen Siegeszug durch die Welt antrat, ist Velbinger eher eine Insidermarke geblieben und vor allem deutschen Campern und Caravanern bekannt. Der Verlag bietet derzeit knapp 25 Reiseführer an, davon zwei für Norwegen und einen für Schweden. Seine Zielgruppe sind Individual-Rundreisende, die ihrer eigenen Neugier nachgehen und keine vorgegebene Reiseroute abfahren möchten. Für sie hat ein Reiseführer vor allem dann Gebrauchswert, wenn er zu möglichst vielen Zielen praktische Tipps gibt, anstatt nur die vielbesuchten Sehenswürdigkeiten vorzustellen und die typische Landeskunde zu referieren. Der Band von Baesgen und Baesgen beginnt deshalb auch nicht mit großformatigen Katalogbildern und einem zusammengewürfelten „Pflichtprogramm“, sondern – eigentlich selbstverständlich – mit dem Thema Anreise. Und hier begreift der geübte Schwedenurlauber schnell, dass es keine Schwedenfähre gibt, die die Autoren nicht kennen oder als Anreiseweg außer Acht lassen. Sogar Norwegenrouten wie Hirtshals – Larvik stellen sie vor. Wer seine bevorzugte Verbindung ausgesucht hat, bekommt am Ende des Kapitels noch einen ganzen Schwung allgemeiner Tipps zu Fährreisen.

Mein persönliche Nr.1: Velbingers „Schweden“

Velbinger Reiseführer für SchwedenZur Einleitung gehören zehn weitere kleine Kapitel: Transport in Schweden, allgemeine Tipps, Unterkunft, Essen, Umwelt und Natur, Tierwelt, Sport, Feste und Festivals, Geschichte und Literatur. Baesgen und Baesgen erklären hier im lockeren Ton der Velbinger Reiseführer, was Schweden reisens- und liebenswert macht, was man bei der Reiseplanung nicht vergessen sollte und wie man das Land möglichst stressfrei und günstig von seinen besten Seiten kennen lernt. Oft sind die informativen Texte zur schnelleren Lesbarkeit stichpunktartig geschrieben bzw. auffällig mit Unterstreichungen formatiert. Eine Besonderheit der Velbinger-Bände liegt in dem völligen Verzicht auf Fotos. Stattdessen ist sämtliches Bildmaterial gezeichnet bzw. nachgezeichnet. Dies gilt für Stadtpläne ebenso wie für die kleinen Symbole, die bestimmte Inhalte wie Restaurant- oder Anglertipps etc. hervorheben. Man gewöhnt sich schnell an diesen „persönlichen“ Stil. Er passt perfekt zur grundlegenden Ausrichtung der Reiseführer.

Im Hauptteil (S. 113 bis S. 534) widmen sich die Autoren ihrem eigentlichen Anliegen: Sie „durchqueren“ Schweden von Region zu Region und stellen unzählige Reiseziele vor. Den Anfang macht Trelleborg im Süden, den Abschluss bildet Treriksröset, ganz im Norden. Folgende Regionen werden unterschieden: Südschweden/Westküste, Südschweden/Ostküste, Südschweden/Landesinnere, Mittelschweden, Stockholm, Umgebung von Stockholm und Nordschweden. Das Nordschweden-Kapitel umfasst knapp einhundert Seiten und erübrigt den Kauf eines separaten Reiseführers für diese Region. Es setzt sich aus folgenden Abschnitten zusammen: Anreise Stockholm – Lappland, Provinz Jämtland, Süd-Lappland, nordschwedische Küste und Zentral-Lappland. Außerdem haben die Autoren eine Art Dossier zum Kungsleden zusammengestellt, das neben vielen praktischen Tipps fürs Trekking auch eine komplette Streckenbeschreibung mit Karten enthält. Auch zu den Nationalparks Padjelanta und Sarek werden begeisterte Wanderer hilfreiche Auskünfte finden. Wer andere Aktivitäten bevorzugt, stößt schließlich auf eine Tippsammlung für Rafting, Kanu-, Angel-, Hundeschlitten- und Fjällreittouren mit Adressen und Ansprechpartnern. Kurzum: Von diesem Reiseführer werden sich Neulinge ebenso angesprochen fühlen wie Schweden-Insider. Der Umfang an Informationen ist einfach beeindruckend und wirkt von Anfang bis Ende selbst recherchiert. Offenbar haben die Autoren viele Kontakte zu Schweden genutzt und deren Auskünfte mit eigenen Erfahrungen verwoben – eine tolle Leistung, die den Velbinger Reiseführer so beliebt und unverzichtbar macht.

An dieser Stelle wird bald noch eine weitere Empfehlung folgen. Schau also einfach wieder vorbei, wenn Du neuen Lesestoff für Deine Reiseplanung suchst. Zum Schluss noch ein Hinweis: Ebenso wie Baedeker und Marco Polo ist auch Lonely Planet ein Verlag unter dem Dach der Mairdumont-Gruppe. Echte Konkurrenz sieht anders aus. Deshalb meldet Euch gerne, wenn Ihr Alternativen kennt, die sich von den hier vorgestellten Reiseführern abheben. Einfach die Kommentarfunktion – danke!

2 Kommentare

  1. Hey, vielen Dank für die Infos zu den Reiseführern in Schweden. Wir wollen den Sommer dieses Jahr in Skandinavien verbringen und bis nach Hellsinki fahren 🙂

    Hast du auch schon mal den Reiseführer von DuMont in der Hand gehabt?

    Viele Grüße,
    Franzi und Jakob

    1. Hej Jakob,
      nein, den Dumont Reiseführer für Schweden gesamt hatte ich noch nicht in den Händen. Allerdings empfehle ich die Ausgabe für Südschweden. Ich denke, dass der „große“ Bruder ähnlich nützlich ist. Das nehme ich mal als Hausaufgabe für mich mit 🙂 Hast Du sonst noch Fragen?
      Blau-gelbe Grüße – S.

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